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Clash – Die Söldner

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Originaltitel: Bay Rong__Herstellungsland: Vietnam__Erscheinungsjahr: 2009__Regie: Le Thanh Son__Darsteller: Hieu Hien, Veronica Ngo, Hoang Phuc Nguyen, Johnny Nguyen, Lam Minh Thang u.a.
Clash - Die Söldner

Satte Old School Action aus Vietnam: “Clash – Die Söldner”

Johnny Tri Nguyen, der mich zuletzt mit seinem Quasi-Alleingang „The Rebel“ überrascht hatte und seinem Heimatland Vietnam einen gelungenen Einstand ins Actiongenre bescherte, hat es wieder getan. Er kratzte einiges Geld zusammen, schneiderte sich selbst eine coole Rolle auf den drahtigen Körper, übernahm die Produktion eines neuen Vietnam-Actionstreifens und inszenierte und choreographierte alle Actionszenen seines neuen Babys selbst.

Dieses hört auf den Titel „Clash“ und dreht sich um Trinh, eine junge Dame, die vor einiger Zeit von einem sinistren Geschäftsmann aus einem Bordell ausgelöst wurde und seitdem von ihm gezwungen wird, kriminelle Geschäfte für ihn abzuwickeln. Damit sie sich nicht einfach aus ihrer Verpflichtung stiehlt, hält der Geschäftsmann die kleine Tochter von Trinh gefangen. Selbige gebe er erst frei, wenn Trinh sieben Aufträge für ihn erfüllt habe. Eiskalt und präzise führt Trinh diese Aufgaben mit ihrer Gang durch, zu der auch ein Undercover-Cop gehört, in den sich Trinh irgendwann gar verliebt…

//www.youtube.com/watch?v=K_XzuDju_E0

„Clash“ wirkt über seine gesamte Laufzeit hinweg, als sei er komplett aus der Zeit gefallen. Optik, Aufmachung, Story, Charakterzeichnung, Humor, Härtegrad, Tempo und Dramaturgie erinnern frappierend an die Crime-Actioner Hongkongs, die in den 80/90er Jahren den Markt überfluteten. So kommen beim Zuschauer beinahe nostalgische Gefühle auf, während der Streifen mit hohem Tempo von einer Actionszene zur nächsten hetzt und so das Interesse durchweg weit oben hält. Dass all diese „nostalgischen“ Elemente aus der Not des knappen Budgets geboren sind, stört dabei so gut wie gar nicht, denn das Ergebnis der geldknappen Bemühungen ist rundweg ansehnlich und erlaubt sich gegen Ende sogar ein paar hübsch melancholische Momente, die mit den Hauptfiguren alles andere als zimperlich umgehen und einige heftige Enthüllungen bereithalten. Dabei ist der Ablauf der Handlung alles andere als innovativ oder gar spannend geraten, dennoch überraschen einige Entwicklungen durchaus. Etwa macht man es vor allem dem Liebespaar erstaunlich schwer, zusammenzukommen.

Letztlich ist die Handlung aber freilich nur Vorwand, um die Action zusammenzuhalten. Diese wurde von Actionregisseur Johnny Tri Nguyen zupackend, hart und knochenknackend inszeniert. Sie setzt sich aus wirklich heftigen Martial-Arts-Keilereien und netten Shootouts zusammen, wobei der Schwerpunkt definitiv auf der Martial-Arts-Action liegt. Diese präsentiert sich als reizvolle Mixtur der verschiedensten Kampfsportarten. So ließ Nguyen vor allem die vietnamesische Kampfsportart Vovinam einsetzen, die ähnlich brachial daherkommt, wie Muay Thai, welches der Choreograph ebenso einfließen ließ. Genau wie einige Bodenaction aus dem Jiu Jitsu. Punktuell holt dann vor allem Nguyen selbst den Hammer raus und zeigt ein paar spektakulär gedrehte Sprungkicks, die jedem Tony Jaa dieser Welt ebenfalls gut gestanden hätten und verdammt originär (sprich: ungesehen) wirken. Doch auch der weiblichen Darstellerin Than Van Ngo, die ihre Thrin als anbetungswürdige Mischung aus Eleganz und unnachgiebiger Härte anlegt, zimmerte er ein paar verdammt rüde Choreografien auf den Leib, die man von ihr aufgrund ihres zarten Äußeren niemals erwartet hätte.

Damit wären wir beim schauspielerischen Aspekt und stellen staunend fest: Die können zumeist alle wirklich spielen! Gerade die beiden Hauptdarsteller haben ihre Rollen rundweg im Griff, auch fernab der Action! Der Bösewicht ist wundervoll mies, seine Henchmen eiskalt und nervende Sidekicks fangen sich vorm Ausbruch ihrer Overacting-Qualitäten schon mal einen Kopfschuss! Dennoch ist der Film darstellerisch näher am überkandidelten Hongkong-Kino als am westlich orientierten Actionkino, was aber nicht eklatant störend auffällt. Ganz im Gegensatz zu der schwachen, seltsam machomäßigen deutschen Synchronisation, die so manchen gefühligen Moment heftig platt walzt. Dies fällt umso mehr auf, wenn man auf die gelungene Musikauswahl achtet, die neben melancholischen Popstücken und heftig wummernden Beats sogar richtig schöne Arien auffährt, die aufzeigen, dass „Clash“ bei weitem nicht so ultramännlich daherkommen will, wie es der deutsche Verleiher wohl intendierte. Technisch gesehen sieht man „Clash“ an, dass er kein Geld kosten durfte. Es wirkt alles ein wenig roh, improvisiert, einfach und … ja … billig, allerdings nie auf eine störende Art und Weise.

Man spürt bei „Clash“ einfach, dass hier mit viel Herzblut ein hübscher Actioner gestaltet werden sollte, der vor allem die Qualitäten seiner Haupttriebfeder Johnny Tri Nguyen in den Mittelpunkt rücken sollte. Der schraubt sich dann auch behände durch die Lüfte, sorgt dank seiner Actionregie für einige zünftige Actionszenen und lässt die Handlungsszenen zwischen den Actioneinlagen nie zu lang werden. Die Darsteller sind mit Engagement dabei (was durch das Making Of der Kampfszenen, in dem JEDER Darsteller mit blutigen Lippen zu sehen ist, unterstrichen wird), die Geschichte ist funktional und lässt sich nicht zu jedem Moment offenherzig in die Karten gucken, die technische Umsetzung ist stimmig und die Action macht ziemlichen Spaß. Etwas mehr Storyfeintuning, mehr von den melancholischen Momenten, ein höheres Budget und schlichtweg noch mehr High-Risk-Aktionen vom sympathischen Hauptdarsteller und das Ding hätte richtig sauber durchrocken können. So bleibt ein knackiger Actionhappen für Zwischendurch, der vor allem Fans der alten Hongkong-Actionschinken munden sollte.

Die deutsche DVD wird dem Film leider nicht gerecht. Die Synchro ist hart und lieblos, das Bild deutlich aufgezoomt (links und rechts am Bildrand kippen beständig Charaktere aus dem Bild bzw. sprechen linke Schultern mit rechten, während der Kopf abgeschnitten wird) und die deutsche 5.1 Abmischung erweist sich als ein schlechter Witz, bei der man die Darsteller inmitten der dominant und aggressiv abgemischten Sound- und Musikspur gar nicht versteht. Glücklicherweise macht die 2.0 Spur auch ordentlich Druck und ist allgemein verständlich. Was überrascht, sind die durchaus interessanten Extras. Wenigstens hier kann man „Schröder Media“ nur danken, dass sie diese mit lizenziert haben. Des Weiteren ist der Film mit einer FSK 18 Freigabe uncut.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Schröder Media__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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